Gewinner kat. PROFESSIONALS

RWT Plus Wien, Österreich

Project: Das Raiqa

die idee

Das Gebäude DAS RAIQA besteht aus 9 Stockwerken. Ab dem vierten und sechsten Geschoss beginnt die Holzkonstruktion des Hotels. In der Regel bestehen die Hotelzimmer aus einer modularen Holzkonstruktion.

Als logische Anknüpfung sieht das Projekt für die schwimmende Plattform im Obergeschoss ebenfalls den ökologischen Baustoff Holz vor.

Die Decke über dem 8. Geschoss im Suite- und Dachterrassenbereich sowie das Dach über der Skybar und der Eventbereich im 9. Geschoss werden als Flachdach aus Holz gestaltet. Entscheidendes Kriterium für die Planung des Bodens aus BSP ist die Funktionalität im Bereich des Kragbalkens. Dieser hat Überhanglängen von bis zu 4,3 m von der Stütze bis zur Deckenkante. Da eine hohe Deckensteifigkeit benötigt wird, werden hier BSP-Platten mit einer Stärke von 360 mm bis 520 mm eingesetzt.

Aufgrund der Nutzungsvoraussetzungen und der Geschosse, die vorspringende Fassadenebenen aufweisen, konnten die Stützen der beiden Geschosse nicht überall übereinander positioniert werden. In diesen Fällen verfügt das 9. Geschoss über einen SPIDER-Verbinder als Stützenbasis zur Lastübertragung auf den Boden aus BSP. Eine Auslegungslast bis Fslab,d = 900 kN wird von der Decke auf die Stütze des 8. Geschosses übertragen; hierzu wird ein Verbinder SPIDER in Kombination mit Vollgewindeschrauben am Stützenkopf verwendet.

Die Stanz-Scherbelastungsfähigkeit der Decke aus BSP kann durch das SPIDER-System wesentlich vergrößert werden. Das genormte BSP hat derzeit eine Plattenstärke bis 400 mm. Durch die blockweise Verleimung der BSP-Platte entsprechend Norm EN 14080 können außerdem in Sonderfällen und unter Berücksichtigung der Qualitätsgarantie größere Stärken erreicht werden.

das Interview

Mit welchen Schwierigkeiten hattest du bei der Planung deiner Idee zu tun?

Ich denke, die Hauptschwierigkeit bestand darin, das von den Architekten entwickelte Layout und die unterschiedliche Nutzung des oberen und unteren Geschosses mit der dazwischenliegenden Flachdecke zu berücksichtigen. Im obersten Geschoß befindet sich das Restaurant und die Skybar, darunter liegen die Hotelzimmer. Somit waren die Achsen für die Übertragung von Kräften architektonisch vorgegeben und ein Lastwechsel erforderlich. Wir hätten weitere Unterzüge benötigt, aber das war nicht die optimale Lösung. Schließlich haben wir uns für eine BSP-Decke mit erheblicher Stärke entschieden und konnten die Auflagepunkte in ihrer Lage flexibel gestalten, indem wir das SPIDER-System verwenden. Eine weitere Herausforderung stellte der Brandschutz dar. Aufgrund der Tatsache, dass der Spider an der Oberseite der BSP-Decke angebracht wird, ist er von unten durch die Brettsperrholzplatte geschützt, muss aber an der Oberseite, wenn nicht durch den Bodenaufbau geschützt, entsprechend brandschutztechnisch verkleidet werden. Die Unterseite der BSP-Decke bleibt sichtbar.

Auf welche Weise haben SPIDER und PILLAR euch ermöglicht, Details zu konstruieren, die ihr sonst vielleicht nicht in das Projekt hättet aufnehmen können?

Das System mit punktgestützten flachen Decken verleiht eine größere Gestaltungsfreiheit und die Möglichkeit, klare Linien zu schaffen. Durch den Wegfall der Unterzüge können große, raumhohe Fensteröffnungen realisiert werden, die den Blick auf die Berggipfel rund um Innsbruck freigegeben.

Habt ihr die Möglichkeit in Betracht gezogen, Stahlbetonböden zu konstruieren, oder wurde dies von vorneherein ausgeschlossen?

Wir haben diesen Punkt ausführlich diskutiert, aber schließlich den Gedanken gleich zu Beginn verworfen, weil die Stahlbetondecke nicht weniger dick wäre als eine BSP-Decke, jedoch weitaus schwerer. Dies hätte zu Problemen mit den Holzmodulen in den unteren Geschossen geführt, die ein so hohes Gewicht nicht tragen könnten.

Welche Höhen lassen sich nach dem heutigen Stand der Befestigungstechnik deiner Meinung nach verwirklichen?

Wie durch Projekte auf der ganzen Welt ersichtlich, ermöglichen moderne Verbindungstechniken problemlos das Bauen mit Holz auch im Hochhausbau. Es muss jedoch auf ein Gleichgewicht zwischen den zu übertragenden Kräften und der Steifigkeit der Verbindungsmittel geachtet werden, um die für den Holzbau wesentliche Duktilität in den Verbindungen zu ermöglichen. Aktuell scheint die Grenze des Holzbaus knapp über 100m zu liegen. Dieser Wert wird sich in den nächsten Jahren aber stetig steigern und wir können gespannt sein, bis zu welcher Höhe uns die Entwicklung führen wird.

Gewinner kat. Students

Hull Tyler Universität of Waterloo, Ontario

Project: Sullivan Innovation Center

die idee

Das geplante 7-geschossige Gebäude aus Mass Timber wird hochmoderne Lehr- und Laborräume für Studenten des Ingenieurwesens der Universität Waterloo beherbergen.

Ziel des Gebäudes ist es, sowohl akademische als auch Forschungsobjekte in nur einem multifunktionalen Gebäude harmonisch zu vereinen und so die Forschungen in Bezug auf Holz und nachhaltiges Bauen voranzutreiben, um die Nutzung von Mass Timber zu fördern und sich dem Klimawandel mit neuen innovativen Konstruktionslösungen zu stellen.

Diese multifunktionalen und in der Zukunft veränderbaren Räume wurden mit unterschiedlichen innovativen Konstruktionslösungen realisiert, unter anderen mit den Systemen SPIDER und PILLAR von Rothoblaas und den in Waterloo entwickelten Platten aus Mass Timber mit großer Spannweite.

Das Gebäude nutzt außerdem den biophilen Charme eines Ambiente aus Holz und gewährt deshalb den Blick auf die meisten der konstruktiven Elemente. Ein Umfeld aus natürlichen Materialien macht die Menschen, die sich darin aufhalten, gesünder, glücklicher und lernfähiger. Dies kann sich auf die Lebensdauer des Projekts positiv auswirken und langfristige Kosten für Modernisierungen, Renovierungen und Umbauten reduzieren, die oftmals über die Jahre bei einem Gebäude anfallen. In ihrer Kombination sprengen diese Aspekte die Grenzen der Vorstellungskraft für Holzkonstruktionen und verleihen dem Gebäude eine Vorreiterposition als Modell für zukünftige Universitätsgebäude mit Mehrfachnutzung, die traditionell nur aus Zement oder Stahl denkbar waren.

das Interview

Mit welchen Schwierigkeiten hattest du bei der Planung deiner Idee zu tun?

Die erste große Schwierigkeit, auf die wir gestoßen sind, waren die Stratigraphien des nordamerikanischen CLT: Unser Standard sieht Lamellen zu 35 mm vor, die nicht für eine Verwendung der bidirektionalen Plattendecken, sondern der Balkendecken optimiert sind. Anders sieht es beim europäischen CLT aus, bei dem ein größerer Spielraum für die Lamellenstärke besteht, in der Regel 20, 30 oder 40 mm.

Die Verformungs- und Schwingungskontrollen der Decke zwangen uns, eine FEM-Modellierung vorzunehmen. Diese Probleme sind allgemein für alle punktgestützten Deckensysteme bekannt, bei denen das biaxiale Verhalten der BSP-Paneele nicht einfach zu modellieren ist. Die Schwingungsaspekte sind Teil der Forschung, mit der wir uns befassen wollen. In Waterloo soll ein Gebäude errichtet werden, das über große Spannweiten ein Holzbodensystem verwendet. Wir untersuchen es und möchten im Sommer dorthin fahren und einige Tests vor Ort durchführen.

Haben die Verbinder SPIDER und PILLAR euch ermöglicht, Details zu konstruieren, die ihr sonst vielleicht nicht in das Projekt hättet aufnehmen können?

Für diese Frage haben wir versucht, deine Antwort bestmöglich zu interpretieren. Du kannst sie evtl. so korrigieren oder ergänzen, dass sie deine Auffassung wiedergibt.

Wir waren sehr froh über die Chancen, die diese beiden Verbindungssysteme uns boten, da wir die Einheiten in der Mitte des Gebäudes als „Versorgungstürme“ nutzen konnten, sodass die Versorgungssysteme von dort aus jeden Punkt des Gebäudes erreichen konnten. In Bereichen, in denen die Versorgungsleitungen große Balken überqueren, hätten wir entweder Löcher in die Balken bohren müssen, um die Anlagen hindurchzuführen, oder die Leitungen unter dem Balken verlegen müssen, was zu einer geringeren Deckenhöhe geführt hätte. In den Bereichen mit SPIDER und PILLAR hatten wir hingegen größere Planungsfreiheit, da keine Balken vorhanden waren. Dies erwies sich für uns als großer Vorteil, und deshalb haben wir uns für dieses System entschieden.

Welche Höhen lassen sich nach dem heutigen Stand der Befestigungstechnik verwirklichen?

Ich glaube, dass Holzverbindungen den wichtigsten Aspekt in dieser Arbeit darstellen; sie bringen die Innovation voran und ermöglichen den Planern, genau wie bei Beton und Stahl ihre Vorstellungen umzusetzen. In den meisten Fällen ist Holz bei der Konstruktion auf Verbindungen angewiesen. Deshalb denke ich, dass jedes System, das die heutigen Grenzen überwinden kann, nur aufgrund geeigneter Verbinder möglich ist.

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