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Die Gewinner der dritten Ausgabe des Wettbewerbs BUILD THE (IM)POSSIBLE wurden von Experten ausgewählt, die sich mit den Herausforderungen des modernen Bauwesens auskennen. Planer, Konstrukteure, Ingenieure und Techniker, die am Mass Timber Seminar International 2025 teilnahmen, erlebten die Präsentationen der Finalisten live und wählte darunter die brillantesten, zukunftsweisendsten und konkretesten Lösungen.

Die bereits von einer Fachjury bewerteten Finalisten demonstrierten eindrucksvoll, wie Holz mit Stahl und Beton in Konstruktionslösungen integriert werden kann, die über herkömmliche Modelle hinausreichen.

Von hochmodernen technischen Verbindungen bis zu markanter Modularität, unter Berücksichtigung der Aspekte Wiederverwendung und Einhaltung der Projektvorgaben, vermittelte jeder Vorschlag eine klare Botschaft: Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern regt auch dazu an, unser „Bauverhalten“ zu überdenken.

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KATEGORIE “Studenten, Forscher, Akademiker”
GEWINNERPROJEKT 

Matias Ignacio Flores Tapia
Roque Emilio González Molina
Vicente Benjamin Castillo Moraga 
Anahis Del Carmen Sanhueza Santibañez

Chile  

Project: Itinerant Matrix of Emergency 

Itinerant Matrix of Emergency entstand aus der Notwendigkeit, von Naturkatastrophen wie Bränden und Erdbeben betroffenen Gemeinden sofortige Antworten zu liefern.

Das Projekt präsentiert eine konzeptionelle Innovation, um die Problematik zahlreicher Notfalleinrichtungen zu lösen. Wenn Schulen zu Notunterkünften umfunktioniert werden, können sie ihren Bildungsauftrag für diesen Zeitraum nicht wahrnehmen; betroffene Familien sind daher gezwungen, bis zur Wiederaufnahme des Unterrichts unter prekären Bedingungen zu leben.

Der Vorschlag besteht aus einem System einfach transportierbarer, montierbarer und vielseitiger Wohnmodule. Jede Einheit kombiniert einen essenziellen Wohnraum mit geschützten Wegen im Außenbereich. Da sie in der Höhe reproduzierbar sind, können Komplexe für bis zu 30 Familien entstehen – in Gebieten, die bei traditioneller Bauweise nur fünf Familien beherbergen würden.

Das Gebäude ist durch eine Holzkonstruktion aus folgenden Bestandteilen charakterisiert: Decke aus BSP sowie Balken und Pfosten aus Brettschichtholz mit Verstrebungen aus Stahlrohren und spiralförmigen Fundamentankern. Diese gewährleisten eine Trockenmontage und somit neben einer guten Erdbebensicherheit auch eine schnelle Installation.

Die Verbinder von Rothoblaas (DISC FLAT und PILLAR) sorgen für effiziente Verbindungen zwischen Stahl und Holz.

Mit einem Holzanteil von 80 % des Volumens stellt das Projekt Komfort, Anpassungsfähigkeit und Umweltverträglichkeit in den Mittelpunkt. Nachdem die Bedingungen einer Notfallfunktion behoben wurden, können die Module für neue Zwecke umgestaltet werden: Klassenzimmer für Kinder, mobile Gesundheitseinrichtungen, Feldkrankenhäuser, Impfzentren, temporäre Marktflächen, Freiluftmessen oder kulturelle Räume für Ausstellungen und Gemeinschaftsaktivitäten.



Die Jury würdigte das Projekt für seine Fähigkeit, mit einem modularen und transportablen System eine konkrete und intelligente Antwort für Wohnungsnotfälle zu bieten, die auch in kritischen Situationen Würde und Raumqualität gewährleistet.

Der Einsatz von Rothoblaas-Verbindern erwies sich als effizient beim Umgang mit Holz-Stahl-Verbindungen.

Ebenfalls geschätzt wurde die langfristige Vision mit einem auf Rückbaubarkeit ausgelegten Design sowie Lösungen, die Schnelligkeit, Anpassungsfähigkeit und Wiederverwendbarkeit fördern. Der Werkstoff Holz – ausgewählt aufgrund seines Komforts und seiner Leichtigkeit – kommt auch architektonisch zur Geltung, indem zwischen temporären Anforderungen und Bauqualität ein Gleichgewicht hergestellt wird.

Das Projekt beschränkt sich nicht auf die Reaktion auf Notlagen, sondern schlägt ein nachhaltiges und reproduzierbares Modell vor, das für zukünftige Architekturen in Krisensituationen angewandt werden kann.

KATEGORIE “Planer und Bauunternehmer”
GEWINNERPROJEKT 

Hugo Bell
Whitby Wood 

Vereinigtes Königreich 

Project: Vereinigtes Königreich 

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Optoppen ist der niederländische Begriff für Aufstockung und steht für ein „vertikales“ Retrofitting-Projekt, bei dem ein Londoner Gebäude durch eine Hybridkonstruktion aus Holz und Beton um vier Geschosse erhöht wird.

Das Ziel besteht darin, das Thema der urbanen Verdichtung anzugehen und dabei die Umweltauswirkungen zu reduzieren sowie einen Beitrag zu reproduzierbaren Nachhaltigkeitsstrategien zu leisten.

Bei der Konstruktion kommt ein punktgestütztes System mit BSP-Decken sowie Pfosten und Balken aus Brettschichtholz zum Einsatz, das durch verstärkte Verbunddecken und Rothoblaas-Verbindungen (TC FUSION, PILLAR, SPIDER) ergänzt wird, welche die Tragfähigkeit und die baulichen Leistungen optimieren.

PILLAR verbindet die Holzkonstruktion der Aufstockung mit den (traditionellen) Tragkonstruktionen des darunterliegenden Bestandsgebäudes.

Dazu nutzt das Projekt die vorhandene Tragfähigkeit des Londoner Bauwerks, integriert 65 % Holz und bietet für die Demontage vorgerüstete Verbindungen, sodass ein SCORS-Wert von 157 kg Co₂e/m² erreicht wird.

Optoppen wird als konkretes Modell für eine nachhaltige städtische Wiederverwendung und Verdichtung vorgeschlagen, das in der Lage ist, den vorhandenen Gebäudebestand aufzuwerten – auch unter komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen, wie sie beispielsweise im Vereinigten Königreich gelten.

 

 

Die Jury würdigte das Projekt für die konkrete und ambitionierte Vision, mit der es sich dem Thema der urbanen Verdichtung widmet. Die Aufstockung von Bestandsgebäuden ist nicht nur eine kluge Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit: Bei Optoppen wird diese Herausforderung mit einem effizienten, modularen und umweltbewussten Hybridsystem gelöst.

Die Verwendung von Rothoblaas-Verbindern wie TC FUSION, PILLAR und SPIDER ermöglicht die Fertigung eines robusten und integrierten Konstruktionssystems. Die Entscheidung für Holz als Leichtbaumaterial, um die auf die bestehende Konstruktion einwirkenden Lasten zu verringern, zeugt von einem fundierten Verständnis der technischen und normativen Möglichkeiten sowie von einer langfristigen, nachhaltigen Vision.

Auch wenn das Gebäude noch nicht realisiert wurde, vermittelt das Projekt deutlich das Potenzial von Holz für die urbane Wiederverwendung: Sichtbar im Innenbereich und an der Fassade, wird es zu einer Architektursprache und einem Werkzeug der Transformation.

Konstruieren, was bisher undenkbar war, ist nun möglich

Mit der Preisverleihung würdigt die dritte Ausgabe des Wettbewerbs „BUILD THE (IM)POSSIBLE“ den Mut zur gewagten Planung: bei der Wahl der Materialien, der typologischen Experimentierfreude und beim konstruktiven Ansatz.


Die preisgekrönten Hybridlösungen bieten eine konkrete Gelegenheit zur Reflexion über die Entwicklung des Holzbaus und der traditionellen Techniken, wobei der Schwerpunkt auf der Möglichkeit einer Integration verschiedener Sprachen, Fertigkeiten und Systeme liegt.

Die Gewinnerprojekte zeigen, dass mit Kreativität und technischem Können funktionelle, nachhaltige Architektur realisierbar ist, die im Dialog mit ihrem Kontext steht.

Ein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern und Jurymitgliedern für ihr Engagement, ihre Kompetenz und den bewiesenen Weitblick.

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